Zahl der DDoS-Angriffe erreicht Allzeithoch
Noch nie hat es mehr DDoS-Angriffe gegeben als im Weihnachtsquartal 2021. Für die Schweiz verzeichnet Kaspersky eine Zunahme von 48 Prozent. Entspannen dürfte sich die Lage vorerst nicht.
Die Anzahl DDoS-Angriffe hat im Weihnachtsquartal 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Dies meldet der IT-Sicherheitsspezialist Kaspersky, der sich auf seine eigenen Forschungsdaten beruft. In der Mitteilung spricht das Unternehmen von einem massiven Anstieg. Im Vergleich zum 3. Quartal beträgt die Zunahme weltweit 52 Prozent. Verglichen mit dem Weihnachtsquartal 2020 habe sich die Zahl der Angriffe um das 4,5-fache gesteigert.
In der Schweiz registrierte Kaspersky eine Zunahme an DDoS-Angriffen um 48 Prozent, verglichen mit dem 3. Quartal. Zum Vergleich: In Deutschland legten DDoS-Angriffe um 25 Prozent zu, in Österreich um 86 Prozent. Mit 43,6 Prozent fand das Gros der DDoS-Angriffe in den USA statt. Dahinter folgen China (10 Prozent), Hongkong (8,9 Prozent), Deutschland (4,9 Prozent) und Frankreich (3,8 Prozent).
Für den starken Anstieg an DDoS-Angriffen sieht Kaspersky mehrere Gründe: Für gewöhnlich seien die letzten drei Monate eines Jahres am häufigsten von DDoS-Angriffen betroffen, der Onlinehandel erreicht aufgrund von Verkäufen rund um die Feiertage Spitzenwerte und die Prüfungszeit für Studenten beginnt. Dies nutzen Cyberkriminellen für ihre Zwecke, was zu vermehrten DDoS-Angriffen führt.
"Die DDoS-Bedrohungslandschaft verändert sich ständig und spiegelt die aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trends wider", kommentiert Alexander Gutnikov, Sicherheitsexperte bei Kaspersky. "Wir haben aufgrund der Verkaufssaison mit einem Anstieg der DDoS-Angriffe im vierten Quartal gerechnet, aber die instabile Situation auf dem Kryptowährungsmarkt hat die DDoS-Landschaft mit einem absoluten Rekord bei der Anzahl der Angriffe auf eine ganz andere Ebene befördert."
Keine Erholung im aktuellen Quartal
Tatsächlich stellt Kaspersky eine umgekehrte Proportionalität zwischen DDoS-Angriffen und dem Kryptowährungsmarkt fest. Die Kapazitäten für die Organisation von DDoS und das Mining von Kryptowährungen seien austauschbar, erklärt das Unternehmen. Botnet-Betreiber neigen dazu, die Energie auf das Mining umzulenken, wenn die Kryptowährungskurse steigen, und auf DDoS, wenn sie fallen.
Für das aktuelle Quartal gibt Kaspersky keine Entwarnung: Basierend auf den Trends der vergangenen Jahre sei kein signifikanter Rückgang der DDoS-Attacken zu erwarten.
Unlängst warnte Kaspersky auch vor zunehmenden Cyberangriffe auf industrielle Infrastrukturen in der Schweiz. Cyberkriminelle nutzen dabei verschiedene Arten von Spyware und schädlichen Skripten. Mehr zu dieser Analyse lesen Sie hier.
Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für. Auf dem Portal gibt es täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.
den wöchentlichen Newsletter von Swisscybersecurity.net an