Schweizer Armee beteiligt sich an internationaler Cyberübung
Zusammen mit 33 Ländern nimmt die Schweizer Armee an der Cyberübung "Locked Shields" teil. Dabei trainiert sie die Abwehr von Cyberangriffen in einem hybriden Konflikt. Geleitet wird die Übung aus Estland.
An einer internationalen Übung trainiert die Schweizer Armee den Cyber-Ernstfall. An der Übung namens "Locked Shields" sind nebst der Schweiz noch Teams aus 33 Nationen beteiligt, teilt der Bund mit. Letztes Jahr nahmen 22 nationen teil, wie der internationalen Website der Übung zu entnehmen ist.
Trainiert werden soll die Abwehr von Cyberangriffen in einem hybriden Konflikt. Laut der Mitteilung des Bundes sieht das fiktive Szenario vor, dass in einem Konflikt zwischen zwei – nicht real existierenden – Nationen auch im virtuellen Raum Angriffe durchgeführt werden. Die Cyber-Fachkräfte der Schweiz haben im Rahmen der Übung die Aufgabe, zentrale Informatik-Infrastrukturen einer dieser Nationen vor Angriffen der anderen Nation zu schützen. Dabei werden Informatik-Infrastrukturen der Wasser- und Energieversorgung, der Finanzindustrie sowie der Landesverteidigung geschützt. Um die Stabilität im eigenen, fiktiven Land zu gewährleisten, müssen die Fachkräfte in der Übung nicht nur Schwachstellen in den eigenen Netzwerken finden und beheben, sondern sich auch mit Partnern austauschen.
Mehr als 8000 Attacken soll es während der Übung geben. Im Vordergrund stehe das Trainieren von technischen Fähigkeiten, die Anwendung von militärischen Prozessen im Bereich Cyber Defence und die Klärung von Zuständigkeiten, schreibt der Bund.
Zu "Locked Shields"
Organisiert wird "Locked Shields" vom NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence (CCDCOE) in Tallinn, Estland. Dieses spricht auf seiner Website von der weltgrössten internationalen Live-Cyber-Übung. Zu den Kooperationspartnern gehören demnach Siemens, TalTech, Clarified Security und weitere. Auch Fortinet und Microsoft werden in der Mitteilung genannt.
Laut dem CCDCOE handelt es sich bei "Locked Shields" um eine seit 2010 jährlich stattfindende Übung. Dieses Jahr dauert sie vier Tage, vom 19. bis zum 22. April. Wie oft die Schweiz schon mitgemacht hat, sagt die Armee nicht. Man habe sich bereits mehrfach beteiligt, heisst es auf Anfrage.
Vergangene Woche hat der Bundesrat die "Gesamtkonzeption Cyber" der Armee zur Kenntnis genommen. Diese beschreibt, wie die Cyberfähigkeiten der Schweizer Armee in den nächsten rund 10 Jahren gestärkt werden sollen. Demnach sollen bis zu 2,4 Milliarden Franken in die Cyberarmee fliessen, wie Sie hier lesen können.
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