So hilft der Kanton Zug KMUs bei ihrer Cybersecurity

Die Zahl der Cyberangriffe ist auch 2022 massiv gestiegen. Dennoch vernachlässigen insbesondere viele kleinere Unternehmen die Cybersicherheit – mit gravierenden Folgen. Das möchten der Kanton Zug, die Hochschule Luzern (HSLU) und die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) ändern. Sie haben sich zum Verein ITSec4KMU zusammengeschlossen, um die Schweizer Wirtschaft gegenüber Cyberangriffen resilienter zu machen und sie zu stärken. Der Kanton Zug stellt dem Verein ITSec4KMU eine Anschubfinanzierung in der Höhe von 1,4 Millionen Franken zur Verfügung, um die Plattform zu etablieren.

Dass der Kanton Zug eine Vorreiterrolle im Cybersicherheitsbereich übernimmt, kommt nicht von ungefähr: Im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt hat der Kanton Zug einen fast doppelt so hohen Anteil an IT-relevanten Arbeitsplätzen. Zudem sind zahlreiche Unternehmen der Fintech- und Blockchain-Branche sowie das Departement Informatik der HSLU im Kanton angesiedelt. Dies alles ist Ausdruck für die hohe IT-Affinität des Kantons Zug. ITSec4KMU unterstützt KMUs in den folgenden drei Bereichen:

1. Informationen und Wissen zum Thema Cybersicherheit
2. Erste Hilfe im Notfall
3. Register von IT-Dienstleistern für alle KMUs, die auf externe Unterstützung zurückgreifen möchten, um die Cybersicherheit zu erhöhen.

Das Angebot von ITSec4KMU ist auf kleinere Unternehmen ohne eigene IT-Abteilung zugeschnitten. So konkurriert es nicht mit den Dienstleistungen von IT-Unternehmen oder Institutionen wie etwa dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC).

Netzwerk als Schlüsselfaktor

Der Verein ITSec4KMU strebt eine Zusammenarbeit mit starken Partnern aus Wirtschaft, Hochschulen, Forschung und Verwaltung an, um KMUs tatkräftig unterstützen zu können.

Zentral ist die Zusammenarbeit mit nationalen und kantonalen (Wirtschafts-)Verbänden, Institutionen und Organisationen. Sie sind selbst im Umfeld von kleinen und mittleren ­Unternehmen aktiv und können ITSec4KMU zur nötigen Bekanntheit verhelfen. Diese ermöglichen ihren Mitgliedern ­dank der Partnerschaft mit ITSec4KMU einen niederschwelligen Zugang zum Thema Cybersicherheit, etwa durch Veranstaltungen für ihre Mitglieder.

Eine enge Partnerschaft mit dem NCSC sowie weiteren Bundesstellen ist für den Erfolg von ITSec4KMU entscheidend. Die bereits bestehende Zusammenarbeit wird der Verein weiter ausbauen.

Die Partnerschaften mit (Fach-)Hochschulen, die über gute Kontakte zu KMUs verfügen, bestehen bereits seit der Lancierung des Projekts und werden noch verstärkt.

IT-Dienstleister sind weitere wichtige Akteure für ITSec4KMU. Sie haben die Möglichkeit, auf der Plattform ein Profil zu erstellen und auf diese Weise mit Unternehmen in Kontakt zu treten. ITSec4KMU wird auch Netzwerkveranstaltungen durchführen, um KMUs und IT-Dienstleister zusammenzubringen. Für viele kleine Unternehmen ist es eine Herausforderung, einen geeigneten externen Partner zu finden.

Teilweise bestehen die oben genannten Partnerschaften bereits, teilweise erfolgt die Aufbauarbeit im Laufe der aktuell stattfindenden Projektumsetzung. Dazu wird ITSec4KMU aktiv auf mögliche Partnerorganisationen, -verbände, -institutionen sowie Firmen zugehen. Gleichzeitig freuen sich die verantwortlichen Personen des Vereins über die Kontaktaufnahme von interessierten Akteuren.

• Informationen zu ITSec4KMU finden sich auf der Website des Vereins. Bis Ende Jahr wird die Plattform auch die Romandie abdecken und bis Mitte 2024 das Tessin. Interessierte können sich per Mail (info@itsec4kmu.ch) oder telefonisch (+41 41 757 67 00) an ITSec4KMU wenden. Die Verantwortlichen freuen sich auf Ihre Kontaktaufnahme.
• Im Interview mit SwissCybersecurity.net erklären der Regierungsrat und Initiant von ITSec4KMU, Heinz Tännler sowie René Hüsler, Projektowner und Direktor des Departements Informatik der Hochschule Luzern, Hintergründe zum Projekt. Unter anderem, weshalb der Kanton Zug für die Lancierung von ITSec4KMU prädestiniert ist und wie KMU konkret unterstützt werden.