Ab Ende 2023

Schweizer Nachrichtendienst schickt Cyberagenten in soziale Netzwerke

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: rja

Der Nachrichtendienst des Bundes erhält bald virtuelle Agentinnen und Agenten. Diese sollen, ausgestattet mit falschen Identitäten, etwa in sozialen Netzwerken Daten sammeln.

(Source: freestocks / Unsplash)
(Source: freestocks / Unsplash)

Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) rüstet im Cyberraum auf. Bis Ende Jahr will die Behörde virtuelle Agentinnen und Agenten einführen. Dies bestätigt der Nachrichtendienst gegenüber "SRF".

"Angesichts der Notwendigkeit, seine eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und nicht nur von denen seiner Partner abhängig zu sein, ist der NDB derzeit dabei, ein Projekt zum Einsatz virtueller Agenten umzusetzen", schreibt der Nachrichtendienst in der Stellungnahme. Man habe in der Vergangenheit bereits mehrfach von Ergebnissen profitiert, die Partnerdienste im Ausland mit virtuellen Agentinnen und Agenten gewonnen hätten.

Virtuelle Agentinnen und Agenten werden mit Tarnidentitäten in soziale Netzwerke geschickt, um Daten für den Schweizer Nachrichtendienst zu sammeln. Wie viele solcher Cyberagenten NDB beschäftigen will und welche Kompetenzen sie haben, teilte die Behörde SRF nicht mit. Eine Gesetzesänderung sei für den Einsatz virtueller Agenten nicht erforderlich, erklärt der NDB.

Die Leiterin der unabhängigen Aufsichtsbehörde über die nachrichtendienstlichen Tätigkeiten, Prisca Fischer, erklärt, man möchte das Projekt eng begleiten und plane, bei seiner Einführung gegen Ende des Jahres eine Prüfung vorzunehmen.

Entgegen seinen Befugnissen hat der Nachrichtendienst des Bundes fünf Jahre lang nicht bewilligte Abhöraktionen durchgeführt. Eine unabhängige Untersuchung bescheinigte Ende 2022, dass der NDB nicht schuldhaft gegen das Gesetz verstossen habe. Mehr dazu lesen Sie hier.

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