Betrüger legen Schnäppchenjäger mit Deepfakes rein
Mit dem Black Friday kommen auch Betrüger. Zielten sie zuvor mit falschen Inseraten und Anzeigen auf Opfer ab, kommen inzwischen mit generativer KI auch Deepfakes zum Einsatz.
Der Black Friday steht vor der Tür. Für Betrüger ist die Rabattschlacht, die sich unterdessen über Wochen erstreckt, die perfekte Gelegenheit, auf Beutejagd zu gehen. Kriminelle können dies ausnutzen, indem sie falsche Angebote bewerben, wie das Cybersicherheitsunternehmen Tenable schreibt.
Eine bekannte Masche sind beispielsweise die vermeintlich kostenlosen Gutscheine, die auf Social Media oder per Mail kursieren. Irgendwie zahlt man am Ende immer für die diese - entweder mit den eigenen Daten, mit einem versteckten Abo oder indem man unbewusst Malware von einer angeblichen Aktionsseite herunterlädt.
Um ihre Opfer zu düpieren, setzen Betrüger vermehrt auf generative KI. "Die Verfügbarkeit von generativer KI schliesst die Lücke zwischen den unerfahrenen Betrügern mit schlechten Rechtschreib- und Grammatikfähigkeiten und verschafft ihnen einen Wettbewerbsvorteil, den sie vorher nicht hatten", sagt Satnam Narang, Senior Staff Research Engineer bei Tenable. "Betrüger werden diese Tools in diesem Jahr als Teil ihrer Betrügereien einsetzen und mehr Erfolg haben als in den vergangenen Jahren."
Zum Arsenal der Betrüger gehören auch Deepfakes. Als Beispiel nennt Tenable etwa die gefälschten Videos des Youtubers "MrBeast". In den Videos wirkt es so, als ob der bekannte Content Creator eine iPhone-15-Verlosung bewirbt. An diesem Black Friday würde es nicht überraschen, wenn Betrüger diesen Trend fortsetzen und Influencer-Videos fälschen, um Betrügereien anzupreisen, schreibt Tenable.
"Soziale Medien sind der perfekte Ort, um abgelenkte Nutzer unvorbereitet zu treffen", ergänzt Narang. "Heutzutage können Cyberkriminelle ihre Betrügereien in einem sozialen Netzwerk beginnen und die Nutzer zu einem anderen führen." Betrüger könnten Hunderte Fake-Konten erstellen, um ihre Betrügereien zu legitimieren. "Diese bestehenden Taktiken in Kombination mit dem aktuellen Boom der generativen KI und der Verwendung von Deep Fakes schaffen eine gefährliche Situation für die Nutzer", sagt Narang.
Ratschläge für mehr Cybersicherheit
Das Unternehmen rät Kundinnen und Kunden rund um den Black Friday zu folgenden Sicherheitsmassnahmen:
- Kennen Sie die Taktiken der Cyberkriminellen: Personen, die Dinge verschenken oder Links, die von der Plattform wegführen, sind ein Warnsignal. Profile ohne Engagement, Posts oder Follower sind ebenfalls ein Zeichen dafür, dass dahinter ein Betrüger steckt.
- Seien Sie skeptisch bei Angeboten und Werbegeschenken: Dank der generativen KI sind Betrügereien nicht mehr so leicht zu erkennen. Wo solche Betrugsanzeigen früher durch schlechte Rechtschreibung aufgefallen sind, korrigiert die KI inzwischen die Fehler. Auch gefälschte Videoinhalte sind dank Deep-Fake-Technologie nicht mehr so leicht zu entlarven.
- Kostenlos kostet oft ganz viel: Auch wenn Anzeigen oder Werbeaktionen das Gegenteil behaupten. Wenn man nicht mit Geld bezahlt, bezahlt man mit den persönlichen Daten oder Kreditkarteninformationen.
- Nur vertrauenswürdige Seiten verwenden: Kaufen Sie nur auf seriösen und vertrauenswürdigen Seiten.
Weitere Tipps, wie Sie sicher shoppen am Black Friday, finden Sie hier.
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