Update: Bundesrat konkretisiert Pläne zur Aufspaltung der Ruag
Der Bundesrat hat beschlossen, die Ruag aufzuspalten. Er will das Rüstungsunternehmen bis 2020 in eine Gesellschaft für die Versorgung der Schweizer Armee und eine Firma für das internationale Geschäft aufteilen. Ziel ist die Verbesserung der Sicherheit der IT-Systeme.
Update vom 20. März 2019:
Der Bundesrat hat konkrete Pläne zur Aufspaltung der Ruag bekanntgegeben. Ab dem 1. Januar 2020 werde die Ruag Holding AG in eine Beteiligungsgesellschaft mit zwei Subholdings aufgeteilt. Die MRO Schweiz werde die Tätigkeiten mit Relevanz für die Schweizer Armee übernehmen. Ruag International werde als Technologieunternehmen mit Fokus auf den Bereich Aerospace aufgegleist. Die beiden Subholdings werden unter einer separaten Führung stehen und rechtlich und finanziell voneinander unabhängig sein.
Ruag International: Technologiekonzern mit Fokus auf Aersopace
Für das Subholding Ruag International seien 6500 Mitarbeitende geplant, wovon sich zwei Drittel im Ausland befinden. Das Unternehmen werde sich auf die Bereiche Aerostructures und Space fokussieren. Da kein Interesse an einer Beteiligung des Bundes am Unternehmen bestehe, werde Ruag International mittelfristig vollständig privatisiert. Die Pläne zur genauen Umsetzung der Privatisierung stehen noch offen.
Ruag International werde anfänglich Unternehmensbereiche führen, welche nicht zur Ausrichtung auf Aerospace passen. Dazu zählen Cyber, MRO International und Ruag Ammotec. Für diese Bereiche werden Partner gesucht, welche die Bereiche weiterführen. Für das Gebiet um Simulation und Training werde ein Joint Venture angestrebt.
MRO Schweiz: Materialkompetenzzentrum der Armee
Für MRO Schweiz sind gemäss der Medienmitteilung 2500 Mitarbeitende an Produktionsstandorten in der Schweiz vorgesehen. Sie werde in erster Linie Leistungen im Bereich Wartung, Reparatur und Überholung übernehmen. Die Abkürzung MRO steht für Maintenance, Repair und Overhaul. MRO Schweiz sei somit als das neue Materialkompetenzzentrum der Armee geplant.
In erster Linie werde MRO Schweiz für die Schweizer Armee tätig sein. Jedoch sei für das Subholding auch die Ausführung von Aufträgen für Dritte geplant. Bedingung dafür ist gemäss Mitteilung eine Synergie mit dem Geschäft der Armee und eine Tätigkeit aus der Schweiz heraus.
Originalmeldung vom 22. März 2018:
Der Bundesrat hat an seiner gestrigen Sitzung beschlossen, das staatliche Rüstungsunternehmen Ruag aufzuspalten. Die Regierung wolle die Teile der Ruag, die für die Schweizer Armee tätig sind, von jenen trennen, die weltweit zivile und militärische Geschäfte tätigen, heisst es in einer Mitteilung.
Konkret will der Bundesrat die Sparten, die als Materialkompetenzzentren für die Schweizer Armee jährlich Leistungen im Betrag von gut 400 Millionen Franken erbringen, in der "Ruag Schweiz" zusammenführen, wie es in der Mitteilung heisst. Die "Ruag International" solle derweil für das internationale Geschäft zuständig sein. Beide Bezeichnungen seien noch nicht definitiv.
Der Bundesrat verspricht sich von der neuen Struktur eine Verbesserung der IT-Sicherheit, da so auch die IT-Systeme von Ruag Schweiz und Ruag International "vollständig getrennt" würden. Der Verwaltungsrat der Ruag solle die Trennung bis zum Jahresbeginn 2020 umsetzen, heisst es weiter. Dabei soll die IT-Sicherheit besondere Berücksichtigung finden.