To BOLLdly go: Boll Engineering bricht zu neuen Welten auf
1969 hat die Menschheit erstmals einen Fuss auf den Mond gesetzt. Nun, 50 Jahre später, setzt der Wettinger IT-Security-Distributor Boll Engineering dazu an, den grossen Kanton zu erobern. Dies kündigte CEO Thomas Boll am jährlichen Channel Happening des Distis an.
Ein paar Aliens, die Guardians of the Galaxy UMB, Kirk zusammen mit Spock sowie jede Menge Astronauten. Was nach dem Setting eines vielversprechenden Science-Fiction-Films klingen mag, war in Wirklichkeit das Boll Channel Happening 2019.
Die traditionsreiche Feier fand am 16. August unter dem Motto "50 Jahre Mondlandung" statt. Insgesamt 363 Teilnehmer kamen für den Anlass in die ehemalige ABB-Halle des Trafo Baden – einige davon entsprechend verkleidet. Ein alter neuer Austragungsort für den Anlass, wie CEO Thomas Boll seinen Gästen erklärte. Denn das allererste Channel Happening habe auch schon hier stattgefunden.
CEO Thomas Boll zusammen mit (v.l.) Caterina Barberio und Nadia Saba von Boll Engineering. (Source: Netzmedien)
Boll expandiert nach Deutschland
Der Disti hatte dieses Jahr grosse Neuheiten zu verkünden: Boll Engineering gründete ein eigenständiges Unternehmen in Deutschland: Boll Europe. Der deutsche Standort des Distis hat seinen Sitz in Ulm und wird von Joachim Walter geführt. Der gebürtige Stuttgarter arbeitet seit 5 Jahren mit Boll zusammen.
Joachim Walter, Geschäftsführer von Boll Europe. (Source: Boll Engineering)
Boll Europe soll sich auf die Märkte Deutschland und Österreich fokussieren. Dort biete das Unternehmen die Produkte von Bitglass, Cumulus Networks, Menlo Security und Secunet an. Weitere Hersteller sollen im Laufe der Zeit folgen.
Im Trafo nannte CEO Thomas Boll zwei Hauptgründe für diesen Schritt:
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Boll Europe soll in der Logistik als Hilfspartner fungieren. Bei internationalen Projekten sei es sehr nützlich, einen Standort in der EU zu haben. So liessen sich etwa Import und Export von Gütern schneller und flexibler abwickeln.
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Die Expansion sei auch ein "zaghafter Schritt, deutsche Kunden zu bedienen", sagte der CEO. Die Schweiz bleibe aber nach wie vor der Hauptmarkt für den Disti, betonte er.
Neue WLAN-Lösungen von ALE
Der Disti hatte auch für den Schweizer Markt Neues zu verkünden: Boll Engineering wird hierzulande zum VAD für Alcatel-Lucent Enterprise (ALE). Der Disti nimmt die WLAN- und Switch-Lösungen des französischen Herstellers ins Sortiment auf.
Den Vertrag unterschrieben die beiden Unternehmen lediglich zwei Wochen vor dem Channel Happening. "Die Tinte ist kaum trocken", scherzte Thomas Boll auf der Bühne. Die Sortimentserweiterung sei auf Wunsch der Partner erfolgt. Diese hätten eine einfachere Enterprise-WLAN-Lösung gewünscht, die erst noch mit einem kleineren Preisschild versehen ist. Mit ALE will Boll nun beides gefunden haben.
Das Boll Channel Happening 2019 fand im Trafo Baden statt. (Source: Netzmedien)
Im Zentrum der Vertriebsvereinbarung stehe die WLAN-Lösung "Omniaccess Stellar". Diese benötige keinen Controller, "was einen potenziellen Flaschenhals eliminiert", erklärte Boll. Für grössere Standorte stehe eine Managementlösung zur Verfügung – lokal oder cloud-basiert.
Höher hinaus mit "Abollo 19"
Eine passenderweise "Abollo 19" genannte Ausstellung bot den Besuchern Informationen über die Mondlandung und das Apollo-Programm der USA. "Ich erinnere mich noch gut daran", sagte Thomas Boll. "Wir verfolgten das Geschehen auf schlechten Schwarz-Weiss-Fernsehern. "An Flat-TVs dachten wir damals noch nicht. Wir wären schon mit Farbe zufrieden gewesen!"
Es sei eine ganz andere Zeit gewesen, erinnert sich der CEO. "Damals herrschte noch ein gewisser Glaube an die Zukunft", sagte er. "Man vertraute darauf, dass intelligente Menschen in der Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Gesellschaft voranbringen würden." Vieles sei zwar in Erfüllung, die Zuversicht jedoch verloren gegangen. Statt Wissenschaft und Forschung unser Vertrauen zu schenken, würden wir uns heute viel mehr nur auf Ängste verlassen.
Der Gastredner des Channel Happenings knüpfte an diesen Punkt an. Der einzige echte Astronaut an dem Anlass: Claude Nicollier. Der erste und bislang einzige Schweizer Astronaut verbrachte über 1000 Stunden im Weltall – 8 davon während eines Weltraumspaziergangs.
Wider Obama, Trump und Musk
In seiner Rede sprach Nicollier über das Training, seine Missionen zum Hubble-Teleskop, darüber, wie in der Weltraumfahrt die Maxime "Failure is not an option" gilt und über die Zukunft. Der ehemalige Präsident der USA Barack Obama wollte noch zum Mars. Der aktuelle Präsident Trump ruderte zurück, will nun aber auch wieder Amerikaner auf den Mond bringen. Und der Unternehmer Elon Musk träumt derweil von einer Kolonie auf dem Mars.
Claude Nicollier im Gespräch mit einer Besucherin. (Source: Netzmedien)
"Ich selbst werde auf der Erde bleiben", sagte Nicollier. Ein Planet, der gemäss dem Astronauten mehr Pflege und Zuwendung bedarf. "In nur achteinhalb Minuten ist man mit dem Spaceshuttle in der Umlaufbahn", sagte Nicollier. "Man startet in den USA, verlässt die Erdoberfläche in Richtung Osten und schwebt 10 Minuten später über Afrika. Da sieht man, wie klein, schön und zerbrechlich die Erde doch ist."
Auf anderen Planeten Kolonien zu errichten, sollte nun nicht der Fokus sein. Zumal es fragwürdig ist, ob Menschen in der dünnen Atmosphäre des Mars überhaupt langfristig überleben können. "Wir können die Erde nicht einfach verlassen", sagte Nicollier. "Wir müssen uns um sie kümmern."