Ticketbetrüger nutzen die Festival-Saison aus
Cyberkriminelle nutzen die sommerliche Festival-Saison für Gaunereien aus. Das NCSC warnt aktuell vor Betrugsfällen beim Kauf oder Weiterverkauf von Open-Air-Tickets.
Sommerzeit ist Open-Air-Zeit. Festivals und Konzerte ziehen allein in der Schweiz jedes Jahr Millionen von Menschen an. Ticketverkäufe lassen die Kassen klingeln - und rufen auch Cyberkriminelle auf den Plan. Vor allem kurzentschlossene Festival-Fans auf der Suche nach Last-Minute-Tickets tappen schnell in die Falle von Ticketbetrügern, wie das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) in seinem aktuellen Wochenrückblick warnt.
Das Zentrum berichtet etwa von einer Meldung im Zusammenhang mit dem Paléo-Festival in Nyon. Auf Facebook hätten Betrüger kurz vor dem Festival angegeben, letzte Tickets zum Kauf anzubieten. Das Festival setzt auf eine eigene App, mit der Tickets offiziell weitergegeben werden können - eigentlich um Betrug zu verhindern. Ohne App kein Ticket, und damit kein Zutritt zum Festival.
Die Cybergauner hätten eine Website erstellt, die besagte App imitiert, schreibt das NCSC. Dazu fügten sie Angaben zu den scheinbar verkauften Tickets sowie die Mailadresse des Käufers ein. Ein Screenshot der Website sollte als Beweis dienen, dass die Tickets legitim übermittelt wurden. Anschliessend forderten sie von den Opfern eine Twint-Überweisung und einen Screenshot davon als Beleg. Tickets gab es für die hoffnungsvollen Kurzentschlossenen jedoch keine.
Ein anderer Vorfall ereignete sich im Vorfeld des Hip-Hop-Festivals Frauenfeld. Ein Ticketbesitzer hatte laut NCSC ein überschüssiges Ticket zu vergeben und wollte per Instagram einen Abnehmer oder eine Abnehmerin finden. Ein vermeintlicher Tickethändler meldete sich prompt und verlangte vorab ein Foto des Tickets als Echtheitsbeweis. Die Zahlung blieb jedoch aus. Der Verkäufer habe dies jedoch rechtzeitig dem Veranstalter gemeldet, das Ticket wurde annulliert und der Betrüger konnte es nicht verwenden.
Das NCSC rät beim Ticketkauf und -verkauf zu besonderer Achtsamkeit. Beim Verdacht auf betrügerische Absichten des Gegenübers solle man den Kontakt sofort abbrechen. Ist man den Betrügern bereits auf den Leim gegangen, könne man bei der Polizei Anzeige erstatten und die Kleinanzeigenplattform über den Vorfall informieren.
Übrigens: Auch Personen, die über Kleinanzeigenseiten ein Auto verkaufen wollen, geraten ins Visier von Kriminellen, wie die Kapo Zürich erklärt. Hier erfahren Sie mehr dazu.