So begeistert der Women in Cyber Day Frauen für Security

Lediglich 14 Prozent der Schweizer Security-Spezialisten sind Frauen. Die Schweiz liegt damit sogar deutlich unter dem globalen Schnitt von 25 Prozent (Stand 2022) gemäss des Analysten Cybersecurity Ventures. Dies trägt natürlich zum Fachkräftemangel in diesem kritischen Bereich bei. Fun Fact: Gemäss einer Studie von Trend Micro soll der Frauenanteil beim Cybercrime nochmal höher sein und bei 30 Prozent liegen.

Um das Bewusstsein für die Unterrepräsentation von Frauen in der Cyber-Belegschaft zu schärfen, veranstaltet der Verein Women in Cyber daher jährlich den "Women in Cyber Day". Der Verband habe es sich zum Ziel gesetzt, die nächste Generation von Cyberexpertinnen zu fördern, indem er Fachleuten und Studentinnen eine Plattform biete, "um Kontakte zu knüpfen, Perspektiven auszutauschen und neue Ideen zu inspirieren". 

Der Verein will den Teilnehmenden an diesen Events ermöglichen, einen Einblick in das Schaffen von Cybersecurity-Profis zu erhalten und ihren Alltag zu verstehen. Dieses Jahr fand der Anlass unter dem Motto "Connect. Inspire. Thrive." im Cinématte in Bern statt, wie die Organisatoren mitteilen. 

Ein diverses Publikum für ein diverses Vortragsprogramm

Die rund 100 Teilnehmenden hatten einen diversen Background, wie die Veranstalter mitteilen. So fanden sich im Publik etwa Cyberenthusiasten, die neue Herausforderungen suchen, Spezialisten für Aus- und Weiterbildungen, Hersteller von Cybersecurity-Infrastrukturen, Rechtsanwälte und Datenschutzbeauftragte sowie Ingenieure und ethische Hacker. Die Gäste reisten aus der ganzen Schweiz an.

Rund 100 Teilnehmende waren beim Women in Cyber Day 2023 in Bern dabei. (Source: zVg)

Das Vortragsprogramm deckte eine ebenso diverse Reihe von Themen ab: Nevena Lazarevic, Technical Cyber Security Specialist bei Microsoft, sprach darüber, wie künstliche Intelligenz die Cybersecurity derzeit verändert; Emilia Cebrat-Maslowski, Director of Threat Intelligence bei Quad9, erklärte, wie DNS nicht nur das "Telefonbuch" des Internets ist, sondern auch eine Quelle für Threat Intelligence. Jenny Havemann sprach über Networking Skills. Und Regula Hiltebrand, Cyber-Ermittlerin bei der Kantonspolizei Bern, gab den Teilnehmenden einen Einblick in die Perspektive der Polizei auf Cybervorfälle. Zwei Paneldiskussionen reicherten das Vortragsprogramm zusätzlich an. 

Die Veranstalter sind nach eigenen Angaben mehr als zufrieden mit dem diesjährigen Event. "Wir sind sehr stolz darauf, Vorbilder ins Scheinwerferlicht zu rücken, das Netzwerken (junger) Women in Cyber zu fördern und den Wissensaustausch zu ermöglichen", teilt das Team mit.

Zusätzliche, lokale Anlässe geplant

Der Verein habe nun noch viel vor, wie er sagt. Die Interessierten müssen nicht bis zum nächsten Women in Cyber Day warten, um sich wieder austauschen zu können. "Um unser Netzwerk noch mehr zu fördern, werden wir lokale Networking-Events durchführen", kündigt der Verein an. "Wir heissen Studenten, junge Berufstätige und erfahrene Cyber-Führungskräfte bei uns willkommen."

Aktuell sind zwei derartige Anlässe geplant. Der erste findet bereits am 9. November in Genf statt und wird von Proton veranstaltet. Den zweiten veranstaltet Switch am 13. März 2024 in Zürich. Wer dabei sein will, findet auf der Website des Vereins mehr Informationen zu den lokalen Events. 

Übrigens: Der diesjährige Women in Cyber Day fand erst zum zweiten Mal physisch statt. Die erste Ausgabe, die die Teilnehmenden vor Ort zusammenbrachte, ging 2022 in Zürich über die Bühne. Lesen Sie hier mehr zur physischen Premiere des Women in Cyber Day.

Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den Newsletter von Swisscybersecurity.net an. Auf dem Portal lesen Sie täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.