"Swiss CISO Awards": Wie Digitalisierung und Cybersicherheit Hand in Hand gehen
Im September hat die Erstausgabe der "Swiss CISO Awards" stattgefunden. André Mäder, CISO bei KKJPD / HIS / Justitia 4.0, wurde als "CISO for Digitization" ausgezeichnet. Im ersten Teil der Interview-Serie zu den CISO-Awards sagt Mäder, wie Digitalisierung und Cybersicherheit Hand in Hand gehen können.
Wo steht Ihr Award jetzt? Auf dem Fenstersims daheim? Im Büro neben dem Monitor? Oder in einer Kartonkiste gut geschützt?
André Mäder: Das Cybersecurity-Team von Justitia 4.0 ist örtlich sehr verteilt. Aus diesem Grund ist der Preis bei mir zu Hause, reist aber manchmal mit und besucht so die am Erfolg Beteiligten.
Sie wurden als "CISO for Digitization" ausgezeichnet. Wie sorgt man dafür, dass Digitalisierung und Cybersicherheit Hand in Hand gehen?
Zuallererst, indem die beiden Themen nicht getrennt, sondern ganzheitlich betrachtet werden. Damit wird erreicht, dass Cybersicherheit als Teil der Lösung und nicht als Bremser gesehen wird. Sicherheit wird von Anfang an mitbedacht, sie ist integraler Bestandteil sowohl der IT-Architektur wie auch der fachlichen Ausgestaltung der Anwendungen. Die Plattform "Justitia.Swiss" wird von Grund auf neu gebaut. Dies vereinfacht die Berücksichtigung von Datenschutzanforderungen bereits bei der Konzipierung und der Entwicklung. Auch im Bereich der Unterstützung der digitalen Transformation legen wir Wert darauf, Einblicke in die Cybersicherheit zu geben und Fragen direkt mit den Beteiligten zu klären.
Gemäss der Laudatio an der Preisverleihung sind Sie derzeit mit "nicht weniger als der Digitalisierung des Schweizer Justizsystems" beschäftigt. Welche Herausforderungen für die Security bringt so ein Projekt mit sich?
Die Informationen, mit denen wir uns beschäftigen, weisen einen erhöhten Schutzbedarf auf. Dementsprechend müssen umfangreiche Schutzmassnahmen definiert, umgesetzt und laufend kontrolliert werden. Wir beobachten das Sicherheitsumfeld kontinuierlich und gehen agil vor, so können wir Anpassungen jederzeit vornehmen. In unserem föderalen Umfeld gibt es viel Koordinationsaufwand, auch die Justizbehörden und die Anwaltschaft müssen für das Thema IT-Sicherheit sensibilisiert werden.
Was bedeutet dieser Award für Sie persönlich oder für die IT-Security im Allgemeinen?
Für mich persönlich ist dieser Award eine Anerkennung meiner Arbeit und derjenigen des Justitia-4.0-Cybersecurity-Teams. Dank der Involvierung von hochkarätigen IT-Sicherheitsexperten konnten wir die bestmöglichen Lösungsansätze finden. Für die IT-Security im Allgemeinen sind diese ersten schweizweiten CISO-Awards ein wichtiges Zeichen in die Community wie auch gegen aussen. Es fehlen viele Fachkräfte im Bereich IT-Security und wir müssen uns so gut wie möglich präsentieren. Herzlichen Dank an Samir Aliyev und das Swiss Cyber Institute für die kontinuierliche Arbeit.
Alina Matyukhina (links), Jurymitglied und CSO / Global Head of Cybersecurity bei Siemens SI BP, überreicht den Award an André Mäder, CISO bei KKJPD / HIS / Justitia 4.0. (Source: Netzmedien)
Die "Swiss CISO Awards" wurden Mitte September vom Swiss Cyber Institute und EY verliehen. Wer alles eine Trophäe mit nach Hause nehmen durfte, lesen Sie hier.
Die komplette Interview-Serie zu den ersten "Swiss CISO Awards" lesen Sie hier:
- Teil 1: Wie Digitalisierung und Cybersicherheit Hand in Hand gehen, sagt der "CISO for Digitization" André Mäder.
- Teil 2: Was der "Future Leader" am Horizont sieht, sagt der Award-Gewinner Michael Schlüter.
- Teil 3: Wie man die Security-Kultur eines Unternehmens beeinflusst, sagt der "CISO for Culture" Peter Davida.
- Teil 4: Was die Branche im Bereich Diversity noch tun muss, sagt Organisator Samir Aliyev.
- Teil 5: Was einen guten CISO auszeichnet, sagt der "Swiss CISO of the Year" Marcel Zumbühl.
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