Führungskräfte müssen sich mehr mit KI auseinandersetzen
Gemäss einer Umfrage von Kaspersky will mehr als die Hälfte der Führungskräfte die Nutzung von KI im Unternehmen stärker pushen. Dies, obwohl Bedenken vorhanden sind, dass Daten abfliessen könnten, weil klare Richtlinien für die Nutzung von ChatGPT und Co. bei den meisten fehlen.
Kaspersky hat bei Unternehmen nachgefragt, wie und wozu sie künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Insbesondere wollte der russische Security-Anbieter natürlich wissen, ob diese Firmen Sicherheitsvorschriften für die Nutzung haben oder ob sie ChatGPT, Bard und Co. völlig unbedacht einsetzen.
Gemäss Kaspersky wollen knapp etwas mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte (55,2 Prozent) KI-Tools künftig stärker nutzen. Mit diesen Tools wollen sie repetitive Aufgaben automatisieren, wie es in der Mitteilung zur Studie heisst.
Unkontrollierter Wildwuchs in Unternehmen
KI ist aber kein Problem der Zukunft. Fast ebenso viele der Befragten - nämlich 54,8 Prozent - gehen davon aus, dass die Mitarbeitenden im eigenen Unternehmen unkontrolliert schon KI-Lösungen für ihre Arbeit nutzen. In den IT- und Cybersicherheitsabteilungen ist die KI ebenfalls bereits angekommen. Rund ein Drittel der Befragten (34,4 Prozent) gab an, diese Bereiche bereits mithilfe von generativer KI zu automatisieren.
Der unkontrollierte Wildwuchs von KI-Tools ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass das Management noch in der Experimentierphase zu stecken scheint, wie Kaspersky schreibt. Nur knapp ein Viertel der befragten Führungskräfte (24,8 Prozent) sagte, dass sich das C-Level mit entsprechenden Richtlinien beschäftigt habe. Solche Richtlinien sollen festlegen, wie mit Unternehmensdaten und personenbezogenen Informationen umzugehen ist.
Demgegenüber stehen die Bedenken der Befragten. Die Hälfte der Befragten in Deutschland (50,4 Prozent) befürchten, dass Mitarbeitende sensible Unternehmens- oder Kundendaten preisgeben könnten. Denn alle Daten, die Mitarbeitende in eine KI-Anwendung wie ChatGPT oder Bard eingeben, werden nach aussen weitergegeben, wie das Unternehmen schreibt.
Den Willen, KI-Projekte zu pushen, bremsen diese Bedenken jedoch nicht. Dies birgt jedoch enorme Risiken für die Unternehmen, wie Kaspersky schreibt. “Bevor die Technologie eingesetzt wird, ist es zwingend erforderlich, dass vor jeder weiteren Integration von generativer KI in die Unternehmensumgebung ein umfassendes Verständnis des Datenmanagements und die Implementierung robuster Richtlinien vorhanden ist“, sagt David Emm, Principal Security Researcher bei Kaspersky.
Die vollständige Studie können Interessierte von der Kaspersky-Website als PDF herunterladen. Für die Studie befragte Kaspersky 1863 Führungskräfte in Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien, Italien, Rumänien, den Niederlanden und Griechenland.
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