Wochenrückblick des BACS

Wie Cybergauner Crowdfunding-Kampagnen sabotieren

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von Lia Perbo und tme

Auf Crowdfunding-Plattformen geraten Spendende und Kampagnen-Organisatoren gelegentlich ins Visier von Cyberkriminellen. Je nach Betrugsmasche können ganze Kampagnen auf dem Spiel stehen, wie ein aktueller Fall zeigt.

(Source: Christian Dubovan / unsplash.com)
(Source: Christian Dubovan / unsplash.com)

Mit Crowdfunding lassen sich kreative und innovative Projekte für den guten Zweck finanzieren. Wird diese Möglichkeit allerdings von Betrügern ausgenutzt, können solche Vorhaben insbesondere für die Organisatoren zum Albtraum werden. Das zeigt ein aktueller Fall, der dem Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) gemeldet wurde. 

Demnach spendeten Betrüger für eine Kampagne angeblich grosszügige Beträge. In Wirklichkeit hatten sie jedoch nie die Absicht, die versprochenen Summen zu überweisen. Denn die Zusage zu einem Projekt verpflichtet meist nicht zu einer tatsächlichen Spende. Die Kriminellen verlangten stattdessen als Gegenleistung eine Summe in Kryptowährung, damit sie ihre Spende nicht zurückziehen. Solche Androhungen setzen jedoch die Organisatoren unter Druck: Ein Rückzug eines grossen Spenders kann zu einem Vertrauensverlust der Kampagne führen. Im schlimmsten Fall werde auf diese Art ein Projekt gar zum Scheitern gebracht, erklärt das BACS. 

Im vorliegenden Fall hatten die Betrüger vermutlich gestohlene oder ungenügend gedeckte Kreditkarten benutzt. Auch das ist eine Eigenschaft von Crowdfunding-Plattformen, die Risiken birgt: Die Kreditkarte wird lediglich auf ihre Gültigkeit geprüft, indem ein kleiner Betrag abgebucht und wieder zurückgebucht wird. Der ganze Betrag wird erst dann belastet, wenn das Spenden-Projekt erfolgreich abgeschlossen ist. So wissen die Organisatoren schlussendlich nicht, wer am Ende wirklich zahlungsfähig ist. 

Häufiger werden laut BACS allerdings Spendende ins Visier genommen. Neben den vielen seriösen Kampagnen tummeln sich unseriöse Kampagnen, die Fake-Projekte promoten. Das mit solchen Fake-Projekten gespendete Geld wird nicht für die angegebenen Zwecke verwendet, sondern von den Kriminellen unterschlagen. Für Spendende sei es daher wichtig, den Kampagnentext der Crowdfunding-Kampagne aufmerksam durchzulesen und sich zu überlegen, ob die Details schlüssig sind, empfiehlt das BACS. 

 

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