Malspam-Kampagne

Cyberkriminelle verbreiten Mac-Malware unter Agov-Deckmantel

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von Yannick Züllig und ahu

Mit "Agov" wollen Bund und Kantone ein gemeinsames Login für Behördendienstleistungen schaffen. Das Projekt befindet sich derzeit im Pilotbetrieb, wird aber bereits von Cyberkriminellen ausgenutzt, um Malware zu verbreiten.

(Source: Stephen Phillips / Unsplash.com)
(Source: Stephen Phillips / Unsplash.com)

Künftig sollen Behördendienstleistungen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene über ein einheitliches Login zugänglich sein. Dieser Authentifizierungsdienst der Schweizer Behörden (AGOV) hat Anfang 2024 in zwei Kantonen den Pilotbetrieb aufgenommen.

Cyberkriminelle nutzen die Software nun aus, um eine grosse "Malspam"-Kampagne gegen Einwohnerinnen und Einwohner in der Deutschschweiz durchzuführen. Wie das Bundesamt für Cybersecurity (BACS) mitteilt, erreichen die Behörde aktuell zahlreiche entsprechende Meldungen.

Die Kampagne begann demnach am Abend des 27. Juni. Betroffene berichten von E-Mails, in welchen die Angeschriebenen aufgefordert werden, ein Software-Paket herunterzuladen. Dazu werden die Opfer auf eine externe Webseite weitergeleitet, auf welcher ein Software-Paket für macOS angeboten wird.

Dabei verweist die E-Mail explizit auf das Programm "AGOV Access" und wie dieses in Betrieb zu nehmen sei. Wie das BACS schreibt, ist "AGOV Access" allerdings nur als Smartphone-App erhältlich.

Der Screenshot zeigt ein betrügerisches E-Mail, angblich im Namen von AGOV

E-Mail mit dem Aufruf, die angebliche Agov-Software zu installieren. (Source: BACS)

Lädt das Opfer die Datei herunter und führt es diese aus, werde der Computer stattdessen mit einer Schadsoftware namens "Poseidon Stealer" infiziert. Ist diese Schadsoftware einmal auf dem Gerät installiert, stiehlt sie diverse Informationen vom Computer des Opfers und sende diese an die Cyberkriminellen.

Das BACS empfiehlt, diese missbräuchliche E-Mail umgehend zu löschen. Anwenderinnen und Anwendern, welche die Malware heruntergeladen und installiert haben, empfiehlt das BACS, das betroffene Gerät umgehend neu aufzusetzen.

 

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