Die Erschliessungsplanung der Kantone für SDVN+-Projekt verzögert sich
Der Bevölkerungsschutz der Schweiz hat eine Neuplanung des Infrastrukturprojekts für den Transport von grossen digitalen Datenmengen lanciert. Grund dafür ist die aktuelle Verzögerung bei der Erschliessung der Kantonsstandorte.
Aufgrund der derzeitigen sicherheitspolitischen Lage ist die Wichtigkeit für den gesicherten Datenaustausch gestiegen. Der Bevölkerungsschutz der Schweiz braucht jedoch einen raschen und sicheren Datenaustausch, um seine Aufgaben zu erledigen. Daher bewilligte das Parlament am 9. September 2019 für die Realisierung des nationalen sicheren Datenverbundsystems (SDVS) einen Verpflichtungskredit in Höhe von 150 Millionen Franken.
Geplant war in einem ersten Schritt, die Kantone bis Ende 2024 an das SDVN+ anzuschliessen. Danach sollten die Erschliessung der Bundesstandorte und schliesslich die Betreibenden der kritischen Infrastrukturen folgen. Doch aktuell gibt es bei der Erschliessung der Kantonsstandorte einen Verzug von etwa 8 Monaten, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) nun mitteilt. Da die Erarbeitung und Freigabe der Planungsgrundlagen zum Bau der Glasfaserinfrastruktur mehr Zeit erfordere als geplant. Zudem sei die Beschaffung der notwendigen Informatikkomponenten herausfordernd.
Eine Lösung ist bereits erarbeitet
Das BABS initiierte in Zusammenarbeit mit dem Kommando Cyber der Armee und Armasuisse Immobilien eine Überarbeitung der Erschliessungsplanung der Standorte. Laut Mitteilung informiert BABS die Partner anschliessend über die konkrete Erschliessung.
Das sichere Datenverbundnetz Plus (SDVN+), als Bestandteil des SDVS, ist ein Layer-2-Transportnetz für grosse Datenmengen. Es soll die Grundlage für alle sicherheitspolitisch relevanten Telematik-Systeme des Bevölkerungsschutzes bilden. Zum SDVS gehören auch ein Datenzugangssystem (DZS), ein Lageverbundsystem (LVS) sowie die funktionelle Ablösung des Meldevermittlungssystems VULPUS (FEV), heisst es in der Mitteilung des BABS.
"Compliance-Probleme", "Schwächen in der bundesweiten Daten-Governance" und "fehlende Übersicht über die Geschäftsbeziehungen mit externen Partnern" – die Liste der Aufgaben der Bundesverwaltung im Bereich Cybersicherheit ist umfangreich. Das geht aus dem Bericht zur IT-Sicherheit Bund 2023 des BACS hervor.
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