Hackergruppe klaut Kryptowährungen über Fake-NFT-Game
Die Hackergruppe Lazarus hat eine Zero-Day-Schwachstelle in Google Chrome ausgenutzt, um Kryptoguthaben zu stehlen. Ein gefälschtes NFT-Spiel diente als Köder, um Spyware zu installieren und Wallet-Daten zu erbeuten.
Die Hackergruppe Lazarus hat eine Zero-Day-Schwachstelle in Google Chrome ausgenutzt. Wie Kaspersky mitteilt, nutzten die Angreifer eine aufwendig gefälschte Version eines NFT-Games, um Kryptowährungen zu stehlen. Die Malware Manuscript, die bereits seit 2013 von Lazarus eingesetzt werde, habe dabei eine zentrale Rolle gespielt.
Die Kaspersky-Analysten entdeckten den Angriff im Mai 2024 bei der Analyse von Telemetriedaten. Die Angreifer nutzten unter anderem die Schwachstelle mit der Kennung CVE-2024-4947 in der V8-Engine von Google Chrome, um beliebigen Code auszuführen und Sicherheitsmechanismen zu umgehen. Eine zweite Schwachstelle ermöglichte es, den Sandbox-Schutz von V8 zu überwinden.
Für ihre Kampagne erstellten die Angreifer eine täuschend echte Webseite eines NFT-Spiels, in dem Gamerinnen und Gamer mit Panzern gegeneinander antreten und nach dem Play-to-Earn-Prinzip Geld verdienen können. Die Lazarus-Gruppe bewarb das Spiel monatelang auf Social-Media-Plattformen wie X (ehemals Twitter) und Linkedin, auch mithilfe von KI-generierten Bildern, wie Kaspersky ausführt.
Game-Entwickler und Krypto-Influencer bestohlen
Selbst die Entwickler des Original-Spiels wurden Opfer der Attacke. Um die Illusion möglichst perfekt zu halten, entwickelten die Angreifer das gefälschte Game mit dem gestohlenen Original-Quellcode. Logos sowie Referenzen seien jedoch geändert worden. Aus den Wallets der Spiele-Entwickler verschwanden nach Beginn der Lazarus-Kampagne Kryptowährungen im Wert von 20’000 US-Dollar.
Zudem seien auch Krypto-Influencer für die Kampagne instrumentalisiert worden, schreibt Kaspersky weiter. Die Lazarus-Gruppe nutzte deren Präsenz auf Social Media zur Verbreitung ihres gefälschten Spiels; auch deren Krypto-Wallets wurden attackiert.
Google habe die Sicherheitslücke inzwischen behoben, nachdem Kaspersky den Suchmaschinisten darauf aufmerksam gemacht habe, heisst es in der Mitteilung weiter.
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