BACS warnt

Wie Krypto-Betrüger KI als Diebeswerkzeug nutzen

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von Dylan Windhaber und yzu

Die wachsende Beliebtheit von Kryptowährungen führt zu einem starken Anstieg der Zahl von Krypto-Betrügereien. Dass Kriminelle dazu auch KI einsetzen, zeigt ein dem BACS gemeldeter Fall, der auf Youtube seinen Anfang fand.

(Source: TheDigitalArtist / pixabay.com)
(Source: TheDigitalArtist / pixabay.com)

Cyberkriminelle nutzen die zunehmende Popularität von Kryptowährungen, um an Daten ihrer potenziellen Opfer zu gelangen. Mit einer der neuesten Arten von Krypto-Betrug machen sich die Kriminellen zudem Künstliche Intelligenz (KI) zunutze, um täuschend echt wirkende Websites, Social-Media-Profile oder Videos zu erstellen, so das Bundesamt für Cybersicherheit (BACS). Solche KI-gestützten Krypto-Betrugsversuche seien meist schwer als Fälschung zu identifizieren. Auch setzen Betrüger KI zur automatisierten Beantwortung von Anfragen und Kommunikation mit ihren potenziellen Opfern ein. 

Falscher Krypto-Handel auf Youtube

Ein solcher dem BACS gemeldeter Fall nimmt seinen Anfang auf einem Youtube-Kanal. Dabei behaupte ein Betrüger, der sich vermutlich durch eine KI-generierte Person in seinen Videos darstellen lässt, ein Krypto-Experte zu sein. Über das Youtube-Profil biete der Kriminelle diverse Dienstleistungen wie Krypto-Handel und Anlageberatung an. Der Kanal wirkt laut BACS nicht nur täuschend echt, sondern ist auch als "verifiziert" gekennzeichnet. Zudem habe das Profil viele Abonnenten, positive Kommentare und die Videos weisen eine hohe Anzahl an Views. Ein Indikator auf einen Betrug sei, wenn die Statistik des jeweiligen Profils aufzeige, dass an einem Tag mehrere Tausend Follower hinzugekommen sind.

Bei diesem spezifischen Fall weisen dem Bundesamt zufolge alle Videos des Betrügers praktisch denselben Inhalt auf: Eine Anleitung, um bei der Software "Tradingview" angeblich den Entwicklermodus freizuschalten. Nach der Ausführung eines spezifischen Codes ködert der Phisher laut BACS seine potenziellen Opfer mit der Installation einer KI, welche das Erzielen von Gewinnen vermeintlich unterstützen soll. Tappen Personen in die Betrugsfalle, laden sie in Wirklichkeit eine Schadsoftware auf dem Computer herunter. Durch diesen sogenannten Infostealer könne der Betrüger den Opfern zum einen sensible Informationen und Passwörter stehlen und zum anderen deren Krypto-Wallets leeren. Demnach blicken die Opfer nicht nur einem finanziellen Schaden ins Auge, sondern verlieren auch den Zugriff auf ihre E-Mails und andere Konten. 

Bewusstsein der Risiken von Krypto-Fallen 

Generell gilt laut BACS: Klingt etwas zu gut, um wahr zu sein, ist es wahrscheinlich ein Betrug. Das Bundesamt rät zur Skepsis gegenüber solch unaufgeforderten Angeboten, zur eigenständigen Recherche vor einer Krypto-Investition und zur generellen Vorsicht beim Herunterladen einer Software mit unbekannter Quelle. Auch können potenzielle Opfer nach klaren Warnsignalen suchen: risikofreie Versprechungen mit hohen Renditen, Druck zur schnellen Investition und fehlende Informationen zum Unternehmen oder Projekt.

Wenn Personen davon ausgehen, in eine Krypto-Falle getappt zu sein, empfiehlt die Bundesstelle, sich bei der zuständigen Polizeibehörde zu melden. Betrügerische Social-Media-Profile sollen der entsprechenden Plattform gemeldet werden. 
 

Im vergangenen Oktober warnte die Kantonspolizei Zürich vor Betrügern, die ihre potenziellen Opfer mit irreführenden Online-Artikeln zu Krypto-Investitionen verlocken wollten. Lesen Sie hier mehr zu diesem Anlagebetrug.

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