SCSD-Programmdirektor Nicolas Mayencourt über Erfolge, Hürden und die Zukunft
Die Swiss Cyber Security Days 2025 haben Einblicke in aktuelle Cyberbedrohungen, hybride Kriegsführung und ein Cyberlagebild der Schweiz geboten. Programmdirektor Nicolas Mayencourt blickt im Interview zurück auf die diesjährige Ausgabe und auch schon voraus auf die nächste.

Wie zufrieden sind Sie mit der Durchführung der Swiss Cyber Security Days 2025?
Nicolas Mayencourt: Wir durften wieder zwei inspirierende Tage mit spannenden Keynotes, beeindruckenden Persönlichkeiten, vielen Besuchenden und zahlreichen Ausstellern erleben. Eingebettet in die grossartige Infrastruktur von Bernexpo. Ich bin sehr zufrieden und es ist eine grosse Freude, dass die SCSD gegenüber dem Vorjahr weiter gewachsen sind. Das bedeutet aber nicht, dass wir die SCSD 2026 nicht weiter verbessern möchten. Die Arbeiten hierfür sind bereits angelaufen.
Ist alles so über die Bühne gegangen, wie ihr es geplant hattet (mit Ausnahme eines FBI-Agenten, der relativ kurzfristig für einen anderen einspringen musste)?
Unser Plan ist aufgegangen. Das ist den Teams von Swiss Cyber und Bernexpo zu verdanken. Der Aufwand, einen solchen Anlass zu organisieren, ist riesig - und der Teufel liegt im Detail. Dass es wie beim FBI-Referat zu einem kurzfristigen Austausch gekommen ist, gehört zum Geschäft. Glücklicherweise haben wir mit FBI-Agent Joel DeCapua einen ebenbürtigen Ersatz erhalten.
Wie viel Zeit und Aufwand stecken eigentlich in der Planung und Umsetzung so eines Events?
Der Aufwand ist sehr hoch. Je näher der Kongress rückt, desto intensiver wird es. Sagen wir es mal so: Die Work-Life-Balance geht spätestens zwei Monate vor der Durchführung flöten. Umso schöner ist es, zu sehen, wie gross die Motivation der involvierten Menschen ist. Zu sehen, dass wir mit den SCSD wichtigen Themen und Diskussionen eine nationale und internationale Plattform geben, ist erfüllend und treibt uns an.
Was war Ihr Highlight im Konferenzprogramm?
Da kann und will ich mich nicht festlegen. Meines Erachtens war das Programm voller Highlights - auch die eher technischen Panels zu den Themen AI und Quantencomputing. Es ist uns gelungen, wichtige technologische und gesellschaftliche Themen aufeinander abzustimmen, zu erweitern und Wechselwirkungen aufzuzeigen. Genau das ist die DNA der SCSD - wir wollen dazu beitragen, eine digital mündige und unabhängige Schweiz zu bauen.
Insbesondere Korpskommandant Thomas Süssli (aber auch das Panel über kognitive Kriegsführung) sprach über den Beginn des hybriden Kriegs in Europa. Wie beunruhigt sollten wir wirklich sein?
Europa und die Schweiz haben keinen Grund, sich auf der sicheren Seite zu fühlen. Im Gegenteil. Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen tragen wenig zur Beruhigung bei. Wirklich neu ist das aber nicht. Der Cyberkanal ist seit Mitte der 2000er-Jahre hart umkämpft und Durchsetzungsort geopolitischer Agenden. Das haben die NATO und auch die Schweizer Armee seit Langem erkannt. Leider hat sich die Intensität seit dem Ukrainekrieg und der Pandemie stark erhöht.
Über welches Thema wird an Security-Events generell noch zu wenig gesprochen?
Dass wir vermehrt gesellschaftliche Themen wie bspw. den Kinder- und Jugendschutz aufgreifen. Auch Auswirkungen technologischer Einflusssphären auf den Menschen und das Zusammenleben wollen wir stärker priorisieren.
Und über welche Themen, die an Security-Events diskutiert werden, spricht man im Alltag noch zu wenig?
Wir sprechen als Gesellschaft generell zu wenig über den Einfluss der Technologie auf unser Leben. Ziel muss sein, dass wir gemeinsam einen neuen erweiterten Gesellschaftsvertrag definieren, der den Cyberspace als Realität berücksichtigt.
Wie entwickelt sich der Messebereich der Swiss Cyber Security Days?
Wir gehen in die richtige Richtung. Das hängt auch damit zusammen, dass wir viel mit den Ausstellenden sprechen, deren Feedback ernst nehmen und aktiv berücksichtigen. Stets mit dem Ziel vor Augen, unseren Ausstellenden eine ideale Netzwerk-Plattform mit spannenden Besucherinnen und Besuchern zu bieten.
Wie sehen die Prebookings für nächstes Jahr aus?
Wir hatten die Idee, den Ausstellenden bereits vor Ort diese Möglichkeit zu bieten. Das hat gut funktioniert und wir sind sehr zufrieden damit, dass zahlreiche Ausstellende von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht haben.
Haben Sie schon irgendwelche Pläne für 2026 (Messe und Konferenz)? Etwas Bestimmtes, das Sie unbedingt an den Swiss Cyber Security Days 2026 bringen wollen?
Ja, ganz viele davon. Ich kann und will zu diesem Zeitpunkt aber noch nichts in Aussicht stellen.
Die nächste Ausgabe der SCSD findet am 17. und 18. Februar 2026 statt.
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