Mehr als die Hälfte der DACH-Unternehmen hat eine Cyberversicherung
Der neue State of Cybersecurity: 2024 Trends Report von Arctic Wolf zeigt, dass über die Hälfte der Unternehmen in der DACH-Region eine Cyberversicherung abgeschlossen hat. Die Region bleibt ein Wachstumsmarkt.
Der neue State of Cybersecurity: 2024 Trends Report von Arctic Wolf zeigt, dass Cyberversicherungen in der DACH-Region zunehmend zum Standard werden. Demnach haben 55 Prozent der befragten Unternehmen in der Schweiz, Deutschland und Österreich bereits eine Cyberversicherung.
Der DACH-Raum hinkt anderen Regionen zwar hinterher. Zum Vergleich: In Skandinavien haben bereits 58 Prozent der befragten Unternehmen eine entsprechende Police, in Benelux 64 Prozent, in Grossbritannien und den USA je 69 Prozent und in Südafrika sogar 80 Prozent.
Gemäss Arctic Wolf ist der DACH-Raum aber ein Wachstumsmarkt. 39 Prozent der DACH-Unternehmen planen entweder derzeit eine Police abzuschliessen oder sich innerhalb der nächsten zwölf Monate um eine solche zu bemühen. Lediglich 5 Prozent würden zögern oder sich nicht für einen Versicherungsschutz qualifizieren.
Eine der grössten Sorgen der Unternehmen in Bezug auf Cyberversicherungen sind die gestiegenen Kosten. Ein Viertel der befragten Unternehmen in der DACH-Region gab an, dass die erhöhten Prämien eine grosse Herausforderung darstellen. Ferner nannten 27 Prozent der Befragten strengere Sicherheitsanforderungen und 19 Prozent den zeitaufwändigen Prozess des Abschlusses und der Aufrechterhaltung ihrer Police.
Ein wichtiges Tool - aber alleine kein umfassender Schutz
"Ein 100-prozentiger Cyberschutz ist in einer Zeit, in der Angreifer mithilfe von KI und einem hohen Grad an Professionalisierung arbeiten, realistisch nicht möglich", sagt Sebastian Schmerl, Regional Vice President Security Services EMEA bei Arctic Wolf. "Deshalb sind Cyberversicherungen ein wichtiges Tool, um mögliche finanzielle Schäden zu minimieren. Aber natürlich ersetzen Versicherungen keine umfassenden Sicherheitsmassnahmen, sie sind die Ultima Ratio."
Als Beispiel nennt Arctic Wolf in der Mitteilung Ransomware-Attacken. Cyberkriminelle setzen ihre Opfer zunehmend unter Druck und verlangen immer höhere Lösegeldforderungen. Laut Arctic Wolf ist die initiale Lösegeldforderung im vergangenen Jahr um 20 Prozent auf durchschnittlich 600'000 US-Dollar gestiegen. Entgegen der Empfehlung der Strafverfolgungsbehörden wurde weltweit in 82 Prozent der Fälle ein Lösegeld gezahlt - in der DACH-Region waren es 77 Prozent gemäss Arctic Wolf. In fast einem Drittel der Fälle übernahm die Cyberversicherung zumindest teilweise die Kosten.
"Je länger ein Angriff dauert, desto mehr Infrastrukturen oder Identitäten sind betroffen und desto höher sind die damit verbundenen Kosten zur Bereinigung und Wiederherstellung", sagt Schmerl. "Deshalb ist es wichtig, Attacken schnellstmöglich zu erkennen, um schnell mit Gegenmassnahmen zu kontern und geschickt mit Angreifern zu verhandeln, um Informationen oder Zeit zu gewinnen und Schäden zu minimieren."
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