10 Jahre SISA

Wie Kooperation die Prävention von Cybergefahren stärkt

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von Coen Kaat

Die Swiss Internet Security Alliance feiert am 4. September 2024 ihr 10-jähriges Bestehen. Das Ziel des Vereins ist es, die Schweiz zum sichersten Internetland der Welt zu machen. Zum Jubiläum spricht der Vorstand über aktuelle Cyberthemen und Zukunftspläne. In dieser Ausgabe: Fabian Ilg von der Schweizerischen Kriminalprävention.

Fabian Ilg, Vorstandsmitglied bei der SISA und Geschäftsleiter der Schweizerischen Kriminalprävention. (Source: zVg)
Fabian Ilg, Vorstandsmitglied bei der SISA und Geschäftsleiter der Schweizerischen Kriminalprävention. (Source: zVg)

Welche Herausforderungen sehen Sie im Bereich der Kriminalprävention im Zusammenhang mit dem Internet?

Fabian Ilg: Die Cyberangriffe verändern sich ständig und werden immer professioneller. Den Menschen - der oft als Einfallstor für Cyberbedrohungen fungiert - fit zu halten, diese zu erkennen, ist eine der grossen Herausforderungen. Die SKP hat sich zum Ziel gesetzt, ihren Beitrag dazu zu leisten, damit sich Menschen in der Schweiz im Umgang mit dem Internet sicher fühlen sollen. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, ist eine Public Private Partnership, wie die SISA, äusserst zielführend.

Dass es an der Security mangelt, stellt man leider oft erst post factum fest - also erst, wenn der Schaden bereits angerichtet wurde. Wie kann man aber die Prävention fördern?

Indem wir zuerst die Cyberphänomene erkennen und verstehen. Die Bevölkerung soll wissen, wo und wie Cybervorfälle gemeldet werden können. Bei neuen Phänomenen soll die Bevölkerung idealerweise auf verschiedenen Wegen rasch gewarnt werden. Um die Menschen in der Schweiz letztendlich langfristig zu befähigen sich selbst bestmöglich zu schützen, sollen ihnen einfach zu verstehende Lösungsvorschläge angeboten sowie Handlungsempfehlungen und Schutzmechanismen vermittelt werden. Für alle diese Anforderungen und unterschiedlichen Rollen vereint die SISA unter anderem Mitglieder, z.B. verschiedenen Kantonspolizeien, dem Bundesamt für Cybersicherheit und der Schweizerischen Kriminalprävention, welche genau diesen Aufgaben verpflichtet sind.

Wie verändert die zunehmende Nutzung von KI die Cyberkriminalitätslandschaft und welche neuen Bedrohungen entstehen dadurch?

KI dient der Täterschaft immer mehr als Tatwerkzeug. Zum Beispiel können immer rascher und einfacher Phishing-Nachrichten generiert werden. Deepfake und andere Phänomene stellen uns vor immer grössere Herausforderungen, echt von unecht zu unterscheiden. Fotos oder Videos von Unbeteiligten werden mittels KI-verfälscht und benutzt, um Emotionen auszulösen, unechtes Vertrauen zu wecken und Opfer in die Falle zu locken.

Wie kann die SISA Unternehmen (vor allem auch den Mitgliedern) und der Bevölkerung helfen, sich zu schützen?

Indem wir unterschiedlichstes Knowhow bündeln und uns gegenseitig zugunsten der Unternehmensinteressen und der Belegschaft der Unternehmen zur Verfügung stellen. Der Verein gibt uns den nötigen Handlungsspielraum über das eigene "Gärtli" hinauszudenken und gemeinsam für eine Sache, nämlich "Die Schweiz zum sichersten Land, in Bezug auf Cyberangriffe zu machen", einzustehen.

Die SISA blickt unterdessen auf 10 Jahre zurück. Was sind die Ziele für die kommenden 10 Jahre? Wie will die SISA dazu beitragen, die Schweiz zum sichersten Internetland der Welt zu machen? 

Die Vision wurde bereits in der vorherigen Frage genannt. Die SISA will dazu weiter wachsen und neue Mitglieder gewinnen. Nur vereint mit gemeinsamen Zielen und einem klaren Verständnis der unterschiedlichen Rollen können wir dies erreichen.

Lesen Sie hier die weiteren Interviews mit dem Vorstand zum Jubiläum der SISA:

 

 

Mehr zum SISA-Jubiläum können Sie hier im Interview mit SISA-Präsidentin Katja Dörlemann lesen. Im Interview sagt sie auch, wie der Verein die Schweiz zum sichersten Internetland der Welt machen will. Ein Instrument ist dabei die Plattform iBarry. Über diese informiert die SISA über aktuelle Bedrohungen. Die Beiträge von iBarry finden Sie jeweils hier.

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