Die Schweiz wird digital wettbewerbsfähiger
Die Schweiz macht in der IMD-Rangliste der digital wettbewerbsfähigsten Länder drei Plätze gut und schafft es somit auf Rang zwei. Vorwärts ging es in den Bereichen Cybersicherheit, E-Partizipation und Hightech-Export.
Für einen Aufstieg hat es gereicht, doch nicht für den Spitzenplatz. Im diesjährigen World Digital Competitiveness Ranking des Lausanner Management-Instituts IMD belegt die Schweiz den zweiten Platz, gleich hinter Singapur. Somit erreicht die Schweiz ihre bislang beste Platzierung in der Rangliste - im vergangenen Jahr landete sie noch auf Platz fünf, hinter Dänemark, Singapur, den Niederlanden und den damals noch erstplatzierten USA.
Dieses Jahr steigt Dänemark um einen Rang auf Platz drei auf. Die USA rutschen auf die vierte Position ab und Schweden schafft den Sprung vom siebten auf den fünften Platz.
Das sind die Top Ten des diesjährigen IMD-Rankings der digital wettbewerbsfähigsten Länder:
(Source: IMD World Digital Competitiveness Ranking 2024 / imd.org)
Verbesserung bezüglich Export, E-Partizipation und Cybersecurity
Fortschritte machte die Schweiz bezüglich Hightech-Exporten (Platz 9), E-Partizipation (Aufstieg um 11 Positionen auf Platz 27) und Cybersicherheit (Platz 11), wie es in einer gemeinsamen Mitteilung von IMD und Digitalswitzerland heisst. "Durch die weitere Verbesserung der Cybersicherheits-Massnahmen und die Förderung des Engagements der Bürger in digitalen Räumen kann die Schweiz ihre Führungsrolle im digitalen Zeitalter ausbauen", sagt Christos Cabolis, Chief Economist am World Competitiveness Center (WCC) des IMD.
Die Urheber des Rankings unterteilen die Ergebnisse in drei Faktoren (Wissen, Technologie und Zukunftsfähigkeit) und diese wiederum in Teilfaktoren. Die Schweiz bleibt an der Spitze beim Faktor Wissen und verbessert sich sowohl bei den Faktoren Technologie (Platz vier) und Zukunftsfähigkeit (Platz fünf). In den Teilfaktoren Fachkräfte (Platz drei), rechtliche Rahmenbedingungen (Platz zwei) und geschäftliche Flexibilität (Platz sieben) schneidet die Schweiz laut Mitteilung weiterhin sehr gut ab und verzeichnet bemerkenswerte Verbesserungen in den Teilfaktoren Forschungsstandort (Platz zwei) und technologische Rahmenbedingungen (Platz sieben).
Malus in Sachen Aus- und Weiterbildung sowie IT-Integration
Verschlechtert hat sich die Positionierung der Schweiz hingegen in den Bereichen Aus- und Weiterbildung (Platz 8) sowie IT-Integration (Platz 7) - im Vergleich zum Vorjahr jeweils um einen Platz. Besonders schlecht schlägt sich die Schweiz im Vergleich mit den anderen 66 Ländern bezüglich der Geschwindigkeit von Wireless-Breitbandverbindungen. In diesem Punkt reicht es lediglich für Platz 52.
"Die Schweiz weist nach wie vor Verbesserungspotenzial auf", lässt sich Franziska Barmettler, CEO von Digitalswitzerland, in der Mitteilung zitieren. "Die digitale Identität ist in anderen Ländern bereits Realität und auch das elektronische Patientendossier lässt auf sich warten." Für solche Vorhaben brauche es nicht nur Investitionen, sondern auch Vertrauen in Technologien, Datensicherheit und Institutionen. "Der Fokus muss auf dem Aufbau von Vertrauen liegen, so kann die Schweiz wettbewerbsfähig bleiben."
Franziska Barmettler, seit 1. November 2024 CEO von Digitalswitzerland. (Source: zVg)
Die private Wirtschaftshochschule IMD erstellt das World Digital Competitiveness Ranking jährlich seit 2017 und stützt sich eigenen Angaben zufolge auf diverse Statistiken und Meinungsumfragen - mit dem Ziel, die digitale Wettbewerbsfähigkeit von 67 Ländern vergleichbar zu ermitteln. Ausgewählte Ergebnisse für die Schweiz stellt das IMD online (PDF) bereit.
Gemäss einer UN-Studie der World Intellectual Property Organization führt die Schweiz das Ranking der innovativsten Länder vor Schweden und den USA an - mehr dazu lesen Sie hier.